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Datum
  • Apr. 18, 2023
  • --
Autor
Kategorie Business
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Multisite CMS: Effizientes Content Management für mehrere Websites

Multisite CMS: Effizientes Content Management für mehrere Websites

„Haben Sie eine Website?“ Das ist heute kaum mehr die Frage. Sondern: „Wie viele Websites haben Sie?“ Unternehmen betreiben zahlreiche Websites und andere digitale Kanäle für unterschiedliche Marken, Länder oder Zielgruppen.

Mit jeder zusätzlichen Website steigt allerdings der Aufwand für Betrieb und Verwaltung. Wie lässt er sich in Grenzen halten?

Multisite CMS bieten dafür eine passende technische Lösung. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorteile Multisite CMS bieten – und warum Headless CMS in Multisite-Umgebungen eventuell die bessere Wahl sind.

Was ist ein Multisite CMS?

Mit einem Multisite CMS können Unternehmen mehrere Websites von einer zentralen Plattform aus verwalten. Mit einer einzigen Software-Installation können theoretisch unbegrenzt viele Websites betrieben werden. Dies steht im Gegensatz zu einem Single-Site-Setup, bei dem pro Website ein separates CMS verwendet wird.

Mit Multisite Content Management können auch viele Websites effizient verwaltet und neue Websites schnell veröffentlicht werden. Alle Websites können vorhandene Ressourcen – wie Plugins, Templates, Inhalte und andere Assets – gemeinsam nutzen.

Bekannte CMS wie WordPress, Drupal oder Typo3 bieten Multisite-Funktionen. Headless CMS wie Magnolia sind von Grund auf für Multisite-Szenarien ausgelegt – und bieten weitere Vorteile.

Single-Site Setup vs. Multisite CMS

Für welche Szenarien eignet sich ein Multisite CMS?

Multisite CMS eignen sich besonders für Unternehmen, die eine Reihe von Websites mit ähnlichen Anforderungen und ähnlichem Erscheinungsbild betreiben: etwa Websites

  • in mehreren Sprachen,

  • für verschiedene Länder und Regionen,

  • für verschiedene Marken,

  • für mehrere Niederlassungen oder Filialen,

  • für immer wieder wechselnde Kampagnen.

Vorteile eines Multi-Site CMS

In den genannten Szenarien bringt ein Multisite CMS viele Vorteile sowohl für IT als auch Marketing mit sich.

Effiziente, günstige Verwaltung

IT-Administratoren müssen nur ein CMS verwalten, statt mehrere. Sie führen Wartungen, Updates und Anpassungen nur einmal durch, diese werden automatisch auf allen Websites ausgerollt. Admins und Redakteure können (abhängig von ihren Nutzerrechten) mit einem Login in allen Websites arbeiten und müssen nicht zwischen verschiedenen Backends hin- und herspringen. Das alles spart viel Zeit und Kosten.

Konsistentes Erscheinungsbild

Alle Websites können dieselben Themes oder Templates nutzen. Wird ein Template geändert, wirkt sich die Änderung auf alle Seiten aus. Alle Websites bieten ein einheitliches Erscheinungsbild; die Markenrichtlinien können leicht eingehalten werden. Nutzer finden sich überall gleich zurecht und bekommen auf allen Websites dieselben, hochwertigen Erlebnisse.

Gemeinsame Nutzung der Ressourcen

Lizenzen für CMS, Plugins oder Themes müssen nur einmal gekauft werden. Funktionen des CMS stehen allen Websites zur Verfügung. Auch Inhalte und Mediendateien können auf mehreren Websites wiederverwendet werden. Statt also bestimmte Inhalte oder ganze Seiten immer wieder neu zu erstellen, bindet man diese einfach an mehreren Stellen ein. Änderungen am Original werden überall synchronisiert.

Leichte Erstellung neuer Websites

Wenn eine neue Website benötigt wird, muss dafür nicht CMS und Serverumgebung neu eingerichtet werden. Meist reichen ein paar Klicks in einem Multisite CMS, um eine neue Website hinzuzufügen oder eine bestehende samt aller Inhalte zu klonen. Dadurch können Marketing-Teams deutlich schneller arbeiten, etwa wenn sie eine neue Kampagnen-Website launchen möchten.

Nachteile eines Multi-Site CMS

Multisite CMS haben jedoch auch Schwächen.

Wenig flexibel bei sehr unterschiedlichen Anforderungen

Wie erwähnt eignen sich Multisite CMS für Websites, die ähnlich gestrickt sind. Wenn jedoch Websites sehr unterschiedliche Anforderungen haben, kommen sie an ihre Grenzen. Zwar lassen sich einzelne Website in Multisite-Umgebungen individuell anpassen oder können unterschiedliche Plugins nutzen. Doch je stärker sie sich unterscheiden, desto höher wird der Aufwand für die Verwaltung der einzelnen Websites – damit wäre der größte Vorteil von Multisite CMS dahin. Außerdem steigt mit Anzahl der verwendeten Komponenten die Wahrscheinlichkeit, dass Konflikte auftreten.

Unterstützt nur Websites, keine Apps oder andere Frontends

Mit Multisite CMS lassen sich nur normale Websites (oder Online-Shops) betreiben, die in einem Webbrowser laufen. Andere Frontends wie Apps oder POS-Systeme werden in der Regel nicht unterstützt. Diese müssen über ein eigenes CMS verwaltet oder mit relativ hohem Aufwand über eine individuelle Schnittstelle angebunden werden.

Leistungsprobleme bei hoher Anzahl von Websites

Alle Websites laufen auf einer zentralen Instanz und teilen sich, je nach CMS, sogar eine Datenbank. Jede Abfrage belastet das CMS beziehungsweise den Server. Bei sehr vielen stark besuchten Websites kann ein Server an seine Belastungsgrenze kommen. Durch Datenbankmanagement oder Methoden wie Caching kann die Leistung zwar verbessert werden. Mit steigenden Anforderungen steigt allerdings auch der Aufwand dafür.

Sicherheit und Stabilität können gefährdet sein

Fehler und Sicherheitslücken wirken sich in einem Multisite CMS auf das gesamte System aus. Bei einer Fehlfunktion können eventuell alle Websites unerreichbar sein. Ein Angreifer hat es leichter, in das gesamte System und alle Websites vorzudringen, als bei physikalisch voneinander getrennten Websites.

Verwaltung erfordert größeres Knowhow

Um Multisite-Umgebungen mit vielen Websites sicher, effizient und performant zu betreiben, ist deutlich mehr Knowhow nötig als bei Single-Site-Installationen.

Lesen Sie auch: Free Open Source vs. Enterprise CMS: Was eignet sich für Ihr Unternehmen?

Headless CMS: das bessere Multi-Site CMS

Für Unternehmen mit einer ambitionierten Digitalstrategie sind „normale“ Multisite CMS – wie WordPress oder Drupal – eher ungeeignet. Insbesondere mangelnde Flexibilität und Leistung setzen enge Grenzen. Auch lassen sich Inhalte in dem CMS oftmals nur eingeschränkt auf mehreren Websites wiederverwenden. Bei WordPress etwa ist nur mit einem Plugin möglich, und die Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt.

Die bessere Wahl ist in einem solchen Fall ein Headless CMS. Dieser CMS-Typ ist speziell für Multisite-Szenarien gebaut. Es hebt die oben genannten Limitierungen von Multisite CMS auf und bietet deutlich mehr Chancen. In einem weiteren Artikel erfahren Sie, was ein Headless CMS ist und wie es funktioniert.

Beim Headless CMS sind die Frontends vom Backend getrennt; sie werden separat entwickelt und betrieben. Dadurch kann jedes Frontend komplett individuell gestaltet werden. Nicht nur Websites und Shops, sondern auch Apps und andere Kanäle lassen sich anbinden. Die verwendete Technologie spielt dabei keine Rolle: die Frontends kommunizieren über Standard-APIs mit dem Backend. Mit einem Headless CMS können Unternehmen echtes Omnichannel-Marketing betreiben, statt nur mehrere Websites nebeneinander.

Durch diese Architektur können alle Inhalte auf allen Kanälen wiederverwendet werden, ohne sie zu kopieren. Zu jedem Inhalt können verschiedene Versionen und Sprachvarianten verwaltet werden – alles in einer zentralen Oberfläche.

Die Trennung zwischen Frontend und Backend ermöglicht auch die praktisch unbegrenzte Skalierung. Jedes Frontend kann mit einer eigenen optimierten Umgebungen betrieben werden. Zugriffe auf ein Frontend belasten das Backend sowie die anderen Frontends nicht. Auch die Sicherheit wird erhöht: Fehler oder Cyberattacken sind lokal auf eine der Komponenten begrenzt.

Der technische Aufwand für den Betrieb einer Multisite-Umgebung mit einem Headless CMS ist allerdings nochmals höher. Die Lösung eignet sich für Unternehmen mit einer professionellen IT, die voll auf digitale Geschäftsmodelle setzen.

Mit einem Headless CMS legen Unternehmen die Grundlage für den Bau einer Digital Experience Plattform (DXP). Erfahren Sie hier mehr über DXPs und was der Unterschied zwischen CMS und DXP ist.

Case Study: 50 Websites in 30 Sprachen für PERI

Anhand einer Case Study sehen Sie, was mit einem leistungsstarken CMS wie Magnolia möglich ist.

Das süddeutsche Familienunternehmen PERI ist einer der führenden Anbieter für Baugerüst- und Schalungssysteme. PERI hat Systeme für weltweit bekannte Bauprojekte geliefert, wie den Ausbau des Panamakanals oder das Trump International Tower and Hotel.

Für seine weltweit 60 Niederlassungen und 120 Logistik-Center betreibt das Unternehmen mehr als 50 Webseiten in 30 Sprachen, viele davon in jeweils mehreren Sprachen. Diese werden von mehr als 50 Autoren gepflegt.

peri-website-screenshot Projekt-Datenbank auf der PERI-Webseite (Screenshot)

Lange betrieb PERI seine Webseiten mit 50 einzelnen CMS-Instanzen. Die Auswirkungen können Sie sich leicht vorstellen: Inhalte und digitale Assets waren jeweils in 50-facher Ausführung vorhanden. Änderungen am Content, an Templates oder Funktionen mussten manuell auf allen Seiten verteilt oder ausgerollt werden.

Jede Niederlassung konnte Inhalte selbst anpassen. Die Zentrale hatte kaum den Überblick über alle lokalen Versionen, die Qualitätskontrolle war sehr aufwendig. Es dauerte lange, bis neue Inhalte und Kampagnen global in allen Sprachen ausgerollt werden konnten – von den Kosten ganz zu schweigen.

Deshalb entschied PERI, seine globale Markenplattform mit Magnolia komplett neu aufzubauen. Mit dieser Plattform kann PERI heute in einer einzigen CMS-Instanz über 50 Websites, hunderte Produkte, Projekte, Pressemitteilungen und Stellenanzeigen verwalten – in 30 Sprachen.

Die Zentrale erstellt die Inhalte in Deutsch und Englisch und passt sie dann für verschiedene Sprachen und Märkte an. Jede Niederlassung entscheidet selbst, in welchen Sprachen sie ihre Webseite anbietet, und kann Inhalte selbst lokalisieren.

magnolia-app-launcher-zoom Apps für Content-Autoren in Magnolia

Für die über 50 Autoren weltweit wurden in Magnolia 14 sogenannte Apps implementiert: Das sind einzelne Funktionsbereiche, in denen sie jeweils eine spezielle Aufgabe durchführen können. Dadurch wird die Content-Pflege sehr einfach, die Autoren benötigen kein langes Training und machen weniger Fehler. Das senkt die Betriebskosten drastisch und beschleunigt die Time-to-market für neue Kampagnen.

Über den Autor

Sebastian Stang General Manager EMEA bei Magnolia

Seit über 10 Jahren ist Sebastian Stang bei Magnolia für den Verkauf von komplexen B2B-Software-Lösungen verantwortlich. In seiner aktuellen Position als General Manager EMEA betreut er internationale Kunden aus dem Enterprise-Bereich und baut strategische Allianzen zu führenden Lösungsanbietern auf und aus. Tagtäglich verfolgt er die Vision, gemeinsam mit den richtigen Partnern weltweit Unternehmen zu ihrer digitalen Transformation zu verhelfen, dank modernster Technologien vereint in einer zukunftsfähigen digitalen Plattform.

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